Die Abenteuer des Robin Hood – Interpretation

Die Geschichte von Robin Hood wurde berühmt als die Geschichte von einem einem Dieb, der von den Reichen stahl und dies den Armen gab. Diese Verfilmung bekräftigte dieses Klichee. Gleich bei Robin Hoods erstem Auftritt beschützt er einen armen Jäger vor der Gewalt der Herrschenden. Er behauptet, dass er derjenige war, der das Wild tötete. Da er aber im Gegensatz zu Much ein Edelmann ist, trauen sich die Kämpfer nicht, ihre Hand gegen ihn zu erheben. Direkt danach provoziert Robin den Herrschenden Prince John indem er uneingeladen mit einem Wild in sein Fest platzt und dort die hohen Steuern für die Sachsen kritisiert. Hier muss man sich fragen: was sind Robins Absichten? Würde er sich für diese Sache ebenso einsetzen, wenn er selbst kein Sachse wäre? Doch diese Szene soll wohl hauptsächlich dazu dienen ihn als frechen und charmanten Rebellen zu charakterisieren, als ihn in Frage zu stellen. Hier tötet Robin aber den ersten Gegner. Es ist der erste Soldat der aus dem Holztor kommt. Er erschießt ihn mit einem Pfeil. Kombiniert mit dem Auftreten Robin Hoods, wird diese Szene nicht kritisiert. Für die Macher dieses Films war es etwas normales das Beseitigen von Lakeien als notwendig darzustellen. Aber ich frage mich: warum hat dieser Soldat den Tod verdient? Die Nachfolgenden Toten sind alles Solche, die kurz vorher Unrecht an braven Bürgern verübt haben. Der Film positioniert sich hier eindeutig: Laut ihm ist es Recht, wenn man diejenigen tötet, die Schuld auf sich genommen haben. Dies wird als ein Akt der Gerechtigkeit dargestellt. Beim Überfall auf die Kutsche werden Robins Motive deutlich. Er erklärt sie Marian. Sie wollen das Gold nicht für sich, sondern für den König. Sie wollen das Geld hier nicht, um es den Armen zu geben, sondern die alte Ordnung wiederherzustellen. Doch Robin zeigt Marian auch die Armen, die sich ebenfalls im Wald verkrochen haben. Dies ist ein starker Kontrast zu dem Fest am Anfang. Doch sie bedanken sich bei Robin. Er hilft ihnen. Das Wohl der Einen wird durch das Elend der Anderen erkauft. Dieses Unrecht will Robin ungeschehen machen. Als Marian dann noch fragt, was er davon hat, sagt er nur, dass sie es immer noch nicht verstanden hat. Er erklärt hier das Prinzip des Altruismus das Eng mit dem Mythos um Robin Hood verbunden ist. Ein Prinzip das unsere Ahnen bereits kannten, aber das sie immer wieder vergaßen. Erinnert euch daran. Es heißt, eine Welt zu schaffen, in der es den Anderen gut geht. Wenn jeder sich um all seine Mitmenschen kümmert, dann hat jeder viele, die sich um dich sorgen. Dabei verzichtet man darauf, auf sein eigenes Wohl zu Achten. In der Hoffnung dass dieses durch seine Mitmenschen sicher gestellt werden. Später wird Robin überlistet und gefangen genommen. Er wurde gefasst, da er sich von seinem Stolz und seiner Eitelkeit leiten lässt. Selbstbezogene Prinzipien. Niemand ist frei von ihnen. Trotzdem sind es die selbstlosen Handlungen, die letztendlich die Welt zum guten wenden. Robin befreit sich nicht selbst aus der Gefangenschaft, sondern die Gemeinschaft der einfachen Leute hilft ihm dabei. Die Liebe zwischen Marian, der Normannin und Robin, dem Sachsen zeigt, dass es egal ist, woher man stammt. Jeder ist zu guten und schlechtem fähig. Und eine Gemeinschaft oder Liebe ist immer möglich. Nichts symbolisiert dies mehr als die Küsse dieser Liebenden. Als der König zurückkommt und die Feinde besiegt werden, wird Richard Löwenherz als barmherziger Herrscher dargestellt. Er verurteilt seinen Bruder, da er Schuld war am Elend des Volkes. Aber nicht zum Tode, sondern nur zum Exil. John darf leben, aber er muss sein Glück woanders finden. Er hat die Chance es beim nächsten Mal besser zu machen. Robin und Marian schleichen sich derweil davon. Ihre Liebe ist der Abschluss dieses einfach aufgebauten Filmes, der trotzdem den Zuschauer mitnimmt auf ein Abenteuer und lange in Erinnerung bleiben wird. Die Kussszenen dieses Filmes sind sogar so im Gedächtnis geblieben, dass sie später in einem Film, der das Kino an sich huldigt wieder gezeigt wurden. Um diesen Film soll es nächste Woche gehen. Er heißt: Cinema Paradiso.

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