Nacht und Nebel

Montag 23.1. im Jahr 42 nach dem Ende der Zivilisation Nur die wenigsten von uns kennen alle Schrecken unserer Ahnen. Zu vieles davon wirkt wie aus längst vergangenen Zeiten. Es fällt uns schwer zu erkennen, was Fiktion und was Wahrheit ist. Doch es ist notwendig, dass wir nicht vergessen. Damit die Schrecken nicht eines Tages zurück kommen. Letzte Woche haben wir den Film Der Name der Leute betrachtet. Die Mutter des Protagonisten hatte eine Vergangenheit im Naziland, an die sie sich auf keinen Fall erinnern wollte. Diese Woche betrachten wir einen Film, der zwar nur eine halbe Stunde dauert, der aber eindrucksvoll den Schrecken zeigt, der zur Zeit der Nazis verborgen hinter Stacheldraht war. Nacht und Nebel. Nacht und Nebel Der Film ist anders als die Filme, die wir uns bisher angeschaut haben. Es ist eine Dokumentation. Es gibt keine fortlaufende Handlung, sondern nur eine Stimme, unterlegt von Bildern und Musik. Die Stimme philosophiert über die Zeit, fast so wie ich es hier tue. Vor dem Film wurden die Aufnahmen mehrfach vorgeführt, doch niemand wollte oder konnte sie sich anschauen. Zu nah war unseren Ahnen der Schrecken dieser Bilder. Alain Resnais wählte einen anderen Weg. Anstatt die Toten zu zeigen, zeigte er die leeren Räume, in denen sie einst starben. Statt Aufnahmen in denen die Menschen starben gab es Bilder ihres zurückgelassenen Hab und Guts. Der Film wurde ein großer Erfolg. Selbst falls ihr schon denkt, dass ihr den Inhalt des Filmes kennt oder denkt, dass diese Geschichte in so weiter Vergangenheit liegt, dass es für unser Leben heute nach der Zivilisation nicht mehr interessant ist, so bietet er immer noch eines der stärksten und besten Plädoyers die jemals im Film zu sehen waren. Allein der Endmonolog ist es wert, dass man sich diesen Film anschaut. Und nach dem Anschauen, gehen wir über zur Interpretation.

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